OPF-Auswahlarchiv

Bayernpokal 2015: kleiner Bezirk Oberpfalz mit großer Leistung

Die Volleyballer des Bezirks Oberpfalz verbuchten am Wochenende in Fürth einen großartigen Erfolg.

Beim alljährlichen Vergleich der Bezirksauswahlmannschaften,  aus denen dann der Bayerische Volleyballverband seine besten Talente in der Landesauswahl zusammenstellt, erreichten drei der vier Oberpfälzer Teams die Finalrunde. Zwei Mannschaften durften dabei sogar das Finale bestreiten, wobei es haarscharf nicht zu einem Pokalsieg reichte. In der Bezirkswertung belegte damit die Oberpfalz mit 20 Punkten den dritten Rang, nur einen Punkt hinter Schwaben. Dominierender Bezirk war wieder Oberbayern, der in allen Kategorien auch je zwei Mannschaften stellen durfte. Stolz verwies Bezirkssportwart Christian Hofmaier auf das seit Jahren beste Ergebnis der Oberpfalz-Auswahlen. Als Gründe nannte er, dass weiterhin die zahlenmäßig wenigen Jugendvereine und Stützpunkte in der Oberpfalz qualitativ hochwertige Jugendarbeit leisten und ausgezeichnete Auswahl-Trainerteams zur Verfügung stehen. Diese hatten die Mannschaften akribisch und intensiv auf das Turnier vorbereitet, wofür der Fachverband bewusst die meisten Finanzmittel investiert. Neu in die Bayernauswahl wurden direkt berufen Ellen Heimburger (TB Weiden), Lena Meier (SV Hahnbach), Lisa Kölbel (ASV Schwend) und Maximilian Kersting (SGS Amberg). Bereits im BVV-Kader spielen Max Bibrack (TB Weiden), Daniel Weber (TB Weiden) und Lilli Dietz (TB/ASV Regenstauf). Eine besondere Ehrung erfuhren Lena Meier als beste Angreiferin des Turniers, Ellen Heimburger als beste Zuspielerin und Daniel Weber als bester Annahmespieler. Ergänzt wurde das Team von einem ausgezeichneten Schiedsrichtergespann.

Das Highlight war natürlich die erneute Finalteilnahme der U17-Jungen. Durch die Teilnahme an der Erwachsenen-Bezirksrunde hatten die Burschen des Trainergespanns Stefan Baumer und Johannes Weiß enorm viel Spielerfahrung und Wettkampfhärte angesammelt, was sich mehr als bezahlt machte. Souverän besiegten sie in der Vorrunde Oberbayern II und Mittelfranken, lediglich gegen das starke Niederbayern brauchte man drei Sätze. Hier zeigte sich bereits die mentale Kraft der Mannschaft. Trotz Satzverlust trumpfte das Team konsequent auf und fegte den Gegner im Tie-Break mit 15:9 vom Platz. Genauso „cool“ fertigte man dann Oberbayern II im Halbfinale ab mit dem klaren Ziel Finale! Dort kam es schließlich in der voll besetzten und brodelnden Halle auf dem Großfeld zum „Showdown“. Von Anfang an setzte man die favorisierten Oberbayern unter Druck und führte fast durchgehend mit ein oder zwei Punkten. Sehenswerte Ballwechsel auf hohem Niveau begeisterten die Zuschauer. Nach langem Kampf hatten die Oberpfälzer mehrmals Satzball, ohne den „Sack zu zu machen“. Oberbayern musste am dramatischen Satzende alles aufbieten und gewann dann wohl etwas glücklich mit 30:28 Punkten. Wer jetzt gedacht hatte, dass die Oberpfalz-Jungs aufstecken würden, hatte sich getäuscht. Lange bot man erneut Paroli, allerdings nahmen jetzt die individuellen Fehler zu, während der Gegner zur Topform auflief und sich schließlich mit 25:14 erneut den Bayernpokal sicherte. Das Ziel, den übermächtigen Oberbayern die Stirn zu bieten, hatten die Oberpfälzer im besten Spiel ihrer Auswahl-Laufbahn aber weiß Gott erreicht. Glückwünsche dazu gab es von allen Seiten.

Die eigentliche Sensation aus Oberpfälzer Sicht schafften allerdings die „kleinen“ U14-Mädchen von Anna Dotzler und Johanna Arndt. In der Vorrunde ließen sie gegen Oberbayern II und Oberfranken mit jeweils 2:0 nichts anbrennen. Gegen Schwaben gelang ein ausgezeichneter erster Satz, der denkbar knapp mit 23:25 verloren ging. Der Einbruch kam im zweiten Satz, wo leider weniger zusammenlief. Der 2. Vorrunden-Rang führte das Team dann in der Zwischenrunde gegen Mittelfranken, wo klar wurde, dass die Mädchen vorne mitreden wollten. Mit 25:13 und 25:11 waren schnell klare Verhältnisse geschaffen. Selbstbewusstsein war dann im Halbfinale gegen die starken Oberbayern gefragt. Und siehe da, mit druckvollem, beherztem Volleyballspiel ließen die U14-Mädchen niemals Zweifel aufkommen, wer als Sieger ins Finale einziehen wollte! 25:18 und 25:14 waren eine deutliche Sprache. Das Finale war erreicht, führte das Team aber erneut gegen Schwaben. Hier gestalteten die Oberpfälzer den ersten Satz durchaus ausgeglichen – der große Respekt vor dem Gegner konnte aber nie abgelegt werden. Trotz der 19:25/11:25-Niederlage darf man von einem unerwarteten und großartigen Erfolg für die Oberpfälzer Mädchen sprechen.

Auch die „älteren“ U16-Mädchen schlossen ihre Bayernpokal-Laufbahn mit einem sehr guten Ergebnis ab. Dabei brachten sie ihre absolut beste Turnierleistung aufs Feld, auch wenn der vierte Rang gegenüber dem dritten vom Vorjahr etwas anderes suggeriert. Die Konkurrenz war nämlich ausgeglichen und hochklassig. Schon in der Vorrunde mussten die Mädchen harte Spiele absolvieren. So ging das Spiel gegen Mittelfranken über drei Sätze. Weil der erste Satz etwas verschlafen worden war, musste das Team von Monia Slama und Gerd Spies eine Energieleistung aufbringen, um den zweiten mit 25:23 für sich zu entscheiden. Genauso knapp dann der Tie-Break, der allerdings mit 13:15 verloren ging. So führte die Zwischenrunde über die gefürchteten Oberbayern II. Mit lautstarker Unterstützung der Jungs verlor man zwar den ersten Satz noch mit 20:25, lief dann aber zu einer starken Form auf. Nie wurde locker gelassen, Einsatz bei der Abwehr, Super-Zuspiel, harte Angriffe und konsequente Blockarbeit sicherten mit 25:21 und 15:12 den Einzug ins Halbfinale. Dort lauerte aber der spätere Pokalsieger, Oberbayern I, der den Oberpfälzerinnen den Weg ins Finale mit 2:0 versperrte. Um Platz 3 ging es dann gegen Oberfranken, einem sehr unbequemen Gegner, der durch erstklassige Aufschläge jeden unter Druck setzen konnte. Verbissen wurde um jeden Ball gekämpft und erneut hatte die Oberpfalz durch beherztes Spiel mit 27:25 die Nase vorn. Genauso knapp dann der zweite Satz mit 22:25 für Oberfranken. Zum dritten Mal beim Turnier ging es für die Slama-Mädels in den Tie-Break, wo der Kampf ebenso verbissen geführt wurde. Trotz Matchball ging es dem Team fast wie den Jungs U17, der finale Angriff konnte einfach nicht gesetzt werden und man verlor sehr unglücklich 15:17. Für Trauer blieb aber kaum Zeit, denn die Mannschaft hatte mit ihren Möglichkeiten ein überzeugendes Turnier gespielt.

Von Anfang an glücklos agierten die U15-Jungen von Roy Nanka und Andrej Büschel. Gegen Mittelfranken lief es im ersten Satz gut, aber mit 21:25 reichte es nicht für einen Sieg. Im zweiten Satz brachen die Jungs dann ein und mussten ein 12:25 hinnehmen. Die Trainer mussten ihr Team wieder aufbauen, so dass es gegen Oberbayern erneut gut mithalten konnte, aber auch im zweiten Satz 27:29 das bittere Ende für sich hatte. Gegen Unterfranken wirkte der erste Satz dann etwas konfus, so dass auch eine Steigerung im nächsten Durchgang auf 20:25 den Gruppenletzten nicht vermeiden konnte. Die Trainer mussten erneut psychologische Schwerstarbeit leisten, um für die Zwischenrunde gegen Niederbayern zu rüsten. Hier blitzte dann endlich auf, was in der Mannschaft steckt. Dennoch ging das Spiel mit 0:2 verloren. Jetzt sollte es das Match gegen Schwaben richten, aber die Jungs konnten ihr Potential nicht abrufen. Große Unterschiede in der Athletik, in der Technik und in der Spielerfahrung ließen vorläufig noch keine mannschaftliche Geschlossenheit zu, so dass der 8. Rang diesmal hingenommen werden musste.

Insgesamt zeigte sich die Oberpfalz beim Bayernpokal von einer ausgezeichneten Seite. Das diesmal in allen Altersklassen recht hohe Niveau konnte der Bezirk insgesamt gut mithalten. Hoch motivierte Jugendliche, engagierte Eltern, hochwertige Vereinsarbeit, gute Ausrüstung über SportNanka und qualifizierte Auswahltrainer sind das Pfund, mit dem in der Oberpfalz gewuchert werden kann. Auch das erfahrene Schiri-Team mit Anja Schödl, Anne Hoda, Thomas Karg, Sebastian Meier und Werner Maier trug zu dem guten Bild bei. Die Kids wissen das alles zu schätzen. Das bewies das herzliche Dankeschön der U17 und U16 zum Abschied an ihre Trainer und an die „Teammutter“ Sabine Weiß.  Insgesamt nicht zu verkennen ist aber, dass z.B. im Vergleich zu Oberbayern die Masse der guten Nachwuchsspieler sehr begrenzt ist. Die neuen Möglichkeiten über Stützpunktarbeit, Zweitspielrecht oder Sonderspielrecht im Spielbetrieb müssen daher sehr gut abgewogen werden, um den Oberpfälzer Talenten die bestmögliche Förderung zu bieten. 

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